Gedenken an die Opfer des Massensuizids in Demmin

Wie schon in den letzten drei Jahren, haben die Vertreter der Demminer AfD am Gedenkstein auf
dem Friedhof erneut der Opfer des Demminer Massensuizids gedacht.
Man tat dies bewusst am 30.04., an dem Tag, als die Rote Armee vor 74 Jahren in die Stadt einzog,
und die Menschen eingedenk der Dramen und Tragödien, die sich in diesen Tagen abspielten, zu
Hunderten den Freitod wählten.
Diese Erfahrungen sollten uns Mahnung und Appell zugleich sein, es nie wieder zu einem grausamen
Krieg zwischen den Völkern kommen zu lassen.

Die AfD setzt dabei einen Kontrapunkt zur bisherigen Erinnerungskultur in der Stadt, da diese bisher
fast ausschließlich auf den 8.Mai zielt, und die Menschen, die sich in den Tagen der russischen
Besatzung vom 30.04.-03.05.1945 das Leben nahmen, zu wenig thematisiert.
Warum ist es nicht möglich dieses singulären Ereignisses würdevoll zu gedenken? Warum gedenkt
man aller „Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ und hält das Gedenken damit bewusst allgemein?
Warum tut man dies am 08.05., obwohl der Massensuizid der Menschen am 03.05. beendet war?
Warum gedenkt man der Opfer nicht am eigens aufgestellten Findling auf dem Demminer Friedhof
sondern an der Stele am Barlachplatz?

Warum überlässt man ideologisch verblendeten Irrlichtern von rechts und links die Deutung über die
damaligen Ereignisse in der Stadt? Die AfD erteilt Versuchen, die Geschichte des Krieges aufgrund der
schrecklichen Geschehnisse in Demmin umschreiben zu wollen, eine deutliche Absage. Gleichzeitig
sehen wir angesichts des unermesslichen Leids, das die Menschen in Ohnmacht und Verzweiflung in
den Freitod trieb, die Umdeutung des 08. Mai zum „ Tag der Befreiung“ ebenfalls als zynisch an.
Wir begrüßen ein würdevolles Gedenken, wie die Aufführung des Mozart Requiems im letzten Jahr.
Lassen wir uns die Art des Umgangs mit diesem Trauma nicht von fremden Krawalltouristen
vorschreiben – wir Demminer sind da gefordert, endlich eine neue Erinnerungskultur in der Stadt zu
etablieren.