Am 17.Juni jährt sich der Volksaufstand der DDR-Bürger gegen die SED-Diktatur und die sowjetische Besatzungsmacht zum fünfundsechzigsten Mal. Frustriert von Bevormundung, Propagandalügen, Personenkult und Unterdrückung der freien Meinung liefen schon damals viele Bürger mit der sprichwörtlichen Faust in der Tasche umher. Kurz nach dem Tod des sowjetischen Diktators und Staatsterroristen Stalin war das SED Regime desorientiert wie ein plötzlich verwaistes Kind und sah die Wut im Volk nicht wachsen bzw. hat diese unterschätzt. Eine Erhöhung der Arbeitsnormen, die de facto nichts anderes als eine Lohnkürzung war, brachte das Fass dann zum überlaufen. Überall im Land erhoben die Leute ihre Stimme, gingen auf die Strasse, streikten, ein paar randalierten auch. So mancher besonders schmierige SED-Bonze machte auch Bekanntschaft mit der sonst so hochgelobten Arbeiterfaust und der eine oder andere Landwirtschaftsfunktionär nahm ein Bad in der Jauchegrube.

Völlig überrascht von der Dynamik des Aufstands rief die Regierung die sowjetischen Besatzer zur Hilfe, die den Protest mit Panzerketten niederwalzten. Zig Menschen starben, entweder durch Gewalt bei der Niederschlagung des Aufstands oder später unter grausamen Haftbedingungen. Aus Furcht vor Verfolgung flohen in den folgenden Wochen tausende gen Westen.

Unterstützt und motiviert wurden die Menschen vom freien Rundfunk des Westens. Es war der Diktatur nicht gelungen, das Hören von Radiosendern wie dem RIAS zu unterbinden, die in der Systempresse, vorne weg natürlich das „Neue Deutschland“, als faschistisch, Nazi, konterrevolutionär, hetzerisch, Agent fremder Mächte, rückwärtsgewandt und dumm verunglimpft wurden.

Die Parallelen zu heute sind unübersehbar, finden wir. Die Regierung hat sich zusehends von der Lebenswirklichkeit des Volkes abgewandt. Sie betreibt eine Politik, die den Menschen ihr sauer verdientes Geld mit der zweithöchsten Steuer- und Abgabenlast aller Staaten auf diesem Planeten wieder wegnimmt, im Gegenzug aber eine permanente Verschlechterung der Lebensbedingungen geschehen läßt: Verrottende Infrastruktur, ein unglaublicher Zusammenbruch der inneren Sicherheit, eine währungs- und wirtschaftspolitische Irrfahrt, die unser aller Zukunft gefährdet, sinkende Renten, um nur einige Punkte zu nennen. Wieder werden Kritiker ebenso infam und dümmlich verteufelt wie einst, sogar das Vokabular dabei gleicht sich. Und wiederum haben die Leute die Faust in der Tasche. Die Frage ist nur, wann die kritische Masse der Unzufriedenen groß genug ist, wann ein einschneidendes Ereignis wie zum Beispiel der x-te barbarische Mord an einem deutschen Mädchen und die darauf folgende rituelle Beschwichtigung das Fass zum Überlaufen bringt.

Vielleicht war es ein Fehler, den 17. Juni in der Bundesrepublik Deutschland nicht mehr als Nationalfeiertag zu begehen. Denn offenbar hat das dazu beigetragen, dass den Regierenden das Gefühl abhanden gekommen ist, dass das Volk ihnen auf den Mund und auf die Finger schaut und sie im Zweifelsfall in die Jauchegrube expediert.

Der Kreisvorstand der AFD in der Mecklenburgischen Seenplatte